Entwicklung braucht Freiheit - Michaela Waldecker

Entwicklung braucht Freiheit

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„Wie können wir uns trennen?“ So eröffnete ich damals das Kündigungsgespräch mit meinem damaligen Geschäftsführer. Mit pochendem Herzen, aber entschlossen. „Wie kannst du nur?“ So die Reaktion aus meinem Umfeld. Ich hatte gekündigt. Nach 27 Jahren. Ohne einen neuen Job. Ohne konkreten Plan über meine Zukunft. Weil ich keine Möglichkeit mehr für meine Entwicklung sah. Weil ich wusste, was ich auf keinen Fall mehr wollte.

Drang nach Freiheit

Mir fehlte die Luft zur Weiterentwicklung. In dieser Unternehmensgruppe habe ich so viel gelernt, war in den verschiedensten Funktionen in sämtlichen Bereichen. Ich war Teil der Firma während ihrer Pole-Position als Marktführer und in wirtschaftlichen Tiefs. Und mein Drang nach Freiheit wurde stärker. Ich hatte das Gefühl, der Markt entwickelt sich. Doch ich konnte mich nicht mitentwickeln.

Die Baubranche ist häufig zäh. Veränderungen anzugehen ist schwierig, die Strukturen oft starr. Aber genau darin sah ich meine Aufgabe: Meine Kunden bei Veränderungsprozessen zu unterstützen; ihre Organisationen, ihre Unternehmen ebenfalls weiterzuentwickeln.

Sicher?

Letztlich wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit. „Wie kannst du nur?! Du hattest einen sicheren Job. In deiner Nische kannst du nicht sicher sein, dass du was Neues findest!“ Aber mal ehrlich: Was ist heutzutage noch sicher? Wie sollen wir herausfinden, ob etwas funktioniert, wenn wir es nicht probieren?

Ich wollte meinen Horizont erweitern, Neues wagen – um weiterzukommen, andere Bereiche zu entdecken. Und meine Begeisterung wiederzuerlangen. 

Das gelang mir – bei meinem Nebenjob im Foodtruck. Anfangs stand ich hinter der Theke, verkaufte das Essen an die Passanten. Ein Riesenspaß! Es dauerte nicht lange und ich fing an, auch hier Neues zu kreieren. Auf Basis der Rückmeldungen der Kunden: „Wie wäre es, wenn wir mal dieses Topping anbieten? Die Soße würziger machen?“ Angebot und Nachfrage. Bald stand ich nicht mehr hinter der Theke, sondern entwickelte das Konzept des Foodtrucks gemeinsam mit den Inhabern weiter. 

Bauplan: Leben

Dieses Erlebnis hat mein Selbstvertrauen gestärkt. Das war der Moment, in dem ich begriffen habe: Es geht immer weiter. Wenn Sie offenbleiben. Ideen gemeinsam entwickeln. Und Ihren eigenen Weg gehen. 

Weg von ,Das muss!’ hin zu ,Das kann’. Weg von ,Das haben wir schon immer so gemacht.’ zu ,Wir probieren das jetzt aus!’ Denn nur so können wir uns weiterentwickeln, neue Talente entdecken und neue Erkenntnisse erlangen.

Genau so gehe ich auch an meine aktuelle Herausforderung heran: als Unternehmerin, als Inhaberin meiner eigenen Agentur. Die Rolle ist neu. Aber die Abwechslung, die Vielfalt, Tag für Tag, das ist mein Antrieb. Was ist Ihr Antrieb?

Ihre Michaela Waldecker

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